179 Delegierte haben beim 16. Bundesverbandstag vom 26. bis 28. Mai in Krefeld mit dem Leitantrag "Arbeit. Macht. Sinn." die Weichen für eine intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt, auf die wirtschaftlichen Herrschaftsstrukturen und auf ein weiteres Öffnen der Schere zwischen Arm und Reich gestellt. Selbstbestimmung und Freiheit von Menschen, vor allem in der Arbeitswelt, werden durch die Machtkonzentration bei Kapitaleignern mehr und mehr in Frage gestellt. Die menschliche Arbeitskraft wird zur Ware. Die Digitalisierung wird diese Machtkonzentration verstärken. Als Sozialverband wollen wir die Diskussion über die Gefahren einer zerstörerischen Wachstumsideologie in der Gesellschaft führen. Ziel ist die Globalisierung der menschenwürdigen Arbeit, der Solidarität und eines qualitativen Wohlstandes. Im Leitantrag fordert die KAB die Vergesellschaftung der natürlichen Ressourcen wie Grund, Bodenschätze und Wasser und eine Postwachstumsgesellschaft. Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt wird die Machtfrage national und international verschärfen. Menschenwürdige Arbeit, die Schöpfung Gottes und demokratische Rechte müssen vor einer Plünderungsökonomie und einer Vermachtung der Wirtschaft durch wenige Konzerne geschützt werden.
Am 18. Juni 2015 wurde die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie lädt zum Dialog über die drängenden ökologischen Herausforderungen ein - aufgebaut nach dem Dreischritt: Sehen – Urteilen – Handeln. „Laudato Si“ ist ein detail- und kennntisreicher und mit vielen Themen und Anregungen gefüllter Text. Viele Beiträge von Papst Franziskus stellen eine direkte Verbindung zu den Anliegen des Leitantrages "Arbeit.Macht.Sinn." dar: "Alle Bestrebungen, die Welt zu hüten und zu verbessern, setzen vor allem voraus, dass sich die Lebensweisen, die Modelle von Produktion und Konsum und die verfestigten Machtstrukturen von Grund auf ändern, die heute die Gesellschaft beherrschen" (LS 5). So wird in beiden Dokumenten an zentraler Stelle die Machtfrage gestellt und die "Unterwerfung der Politik unter die Technologie und das Finanzwesen" (LS 54) kritisiert.
Wir empfehlen gerne die mitgeltende Lektüre der Enzyklika.
Die Enzyklika Laudato Si |