Initiative startet Plattform für Betreuungskräfte

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Zum Welttag der menschenwürdigen Arbeit 2022 ging die digitale Plattform für Live-ins RESPECTCARE an den Start.

Die Kirche im Bistum Aachen unterstützt Menschen, die unter prekären und unwürdigen Arbeitsverhältnissen arbeiten. Besonders häufig trifft dies auf Menschen zu, die aus anderen Ländern zum Arbeiten nach Deutschland kommen. Ob im Baugewerbe, im Transportwesen, in der Landwirtschaft oder im Care-Bereich: hier finden sich häufig Wanderarbeiter:innen, die schlechten, teilweise ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ausgeliefert sind.

Eine besondere Situation stellt sich für Betreuungskräfte im häuslichen Umfeld, sogenannte "Live-ins", umgangssprachlich falsch oft auch als "24-Stunden-Pfleger:innen" betitelt, dar. Diese Plattform unterstützt die analogen Angebote vor Ort und hilft dabei, sich in der eigenen Sprache zu informieren und zu vernetzen.

Der Name "respectcare" ist gleichzeitig unser Anliegen: Wir fordern, dass den Betreuer:innen, die Kümmer-Arbeit (englisch: care) leisten, Respekt entgegen gebracht wird und ihre Arbeit entsprechend menschenwürdig gestaltet wird!

Respekt

„Respekt“ ist eine Initiative mit und für osteuropäische Betreuungskräfte, die in Deutschland, vor allem im Kreis Heinsberg, arbeiten.

Wir möchten Beschäftigten Unterstützung und Hilfen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben in den Familien oder bei den pflegebedürftigen Menschen anbieten.

„Respekt“ ist ein Zusammenschluss von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bietet Ihnen konkrete Hilfen an, die sie auf den beigefügten Flyern (unterschiedliche Sprachen) finden.

Weiterhin können wir auch Kontakte zu Beratungsstellen herstellen.

„Respekt“ unterstützt  sie bei der Wahrnehmung Ihrer Rechte.

Helfende Hände (c) gemeinfrei

Das Selbsthilfenetzwerk für Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter

Nicht nur in fernen Ländern, sondern mitten unter uns gibt es sie: Wanderarbeiter, die für einen Hungerlohn und ohne Rechte schuften. Dazu gehören zum Beispiel osteuropäische Frauen und wenige Männer, die als sogenannte „24-Stunden-Betreuungskräfte“ zu uns kommen. Viele von ihnen sind sozial nicht abgesichert. Sie schuften unter schlechten Arbeitsbedingungen rund um die Uhr. Oft haben sie nicht einmal ein eigenes Zimmer als Rückzugsort und dürfen nur für eine kurze Mittagspause das Haus verlassen. Die meisten können kein Deutsch. Für Monate getrennt von ihren Familien, leben sie oft vollständig isoliert.

Hilfe zur Selbsthilfe

Im Herbst 2017 hat sich unter Federführung der Betriebsseelsorge des Bistums Aachen und unter Mitwirkung der KAB das Selbsthilfenetzwerk „Respekt“ gegründet. Rund 80 osteuropäische Betreuungskräfte sind inzwischen darin organisiert. Sie kommen dort miteinander in Kontakt und besuchen Deutschkurse. Da die Wanderarbeiter/innen oftmals keine entsprechende Ausbildung mitbringen, werden sie im Bereich Pflege geschult.

Den Grundstein für dieses Projekt hat die Steyler Missionsschwester Svitlana gelegt. Das Projekt wird von der Betriebsseelsorge im Bistum Aachen, der AMOS eG, Oberbruch, den Steyler Missionsschwestern und der KAB getragen.

Handlungsprinzip des Projekts ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Träger sorgen für das Kursangebot, nehmen Kontakt zu den oft sehr zurückgezogen lebenden „24-Stunden-Kräfte“ auf und bieten vielfältige Unterstützung im Alltag. Erklärtes Ziel ist zugleich, die Wanderarbeiter/innen untereinander zu vernetzen und so zu befähigen, dass sie sich gegenseitig unterstützen können.

Spenden

Spenden für das noch junge Projekt werden vor allem für das Kursangebot verwendet.

Träger des Projektes

  AMOS eG Oberbruch
  Betriebsseelsorge im Bistum Aachen
  KAB der Diözese Aachen / Bezirksverband Heinsberg
  Steyler Missionsschwestern

Erfurt: Verleihung des Kettelerpreises

Erfurt: Verleihung des Kettelerpreises

"Engagiert für Solidarität im Arbeitsleben" - unter diesem Thema stand dieses Jahr der Kettelerpreis. Am 30. November 2019 fand die Preisverleihung in der Brunnenkirche in Erfurt statt.

(Interview vom 30.11.19)

Das Wanderarbeiter*Innen Projekt im Bezirk Heinsberg

Das Wanderarbeiter*Innen Projekt im Bezirk Heinsberg

Interview mit Schwester Svetlana, ehemalige Projektleiterin im Bezirk Heinsberg.

(Das Interview ist aus dem Jahr 2016)

Kontakt zu uns

Flyer

Флаер; pliant; fluturași; Ulotka; szórólapok

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