Der Termin - vorm Tag der Arbeit - war von der KAB der Diözese Aachen, der Betriebsseelsorge und dem Sachausschuss Kirche und Arbeiterschaft bewusst gewählt.
Erneut galt es, mit den Fernfahrern - in der Regel Männer - ins Gespräch zu kommen, sich über deren Situation zu informieren und sie über ihre Rechte zu informieren.
Neu war, dass wir das Wochenende nutzen, um die Fahrer zu Kaffee und Kuchen einzuladen - schließlich halten sich die Fahrer übers Wochenende zum Tag der Arbeit dort 3 Tage (!) auf. Sie kochen ihr Essen im Auflieger, waschen ihre Wäsche und telefonieren mit ihren Angehörigen zuhause.
Unterstützung bei unserer Aktion erhielten wir erneut von Fairer Mobilität aus Dortmund.
Da war der Ukrainer, der seit einem Jahr nicht zuhause war, dort der Bulgare, der als Rentner begonnen hat, LKW zu fahren, weil seine Kinder keine Arbeit haben und die Familie Geld braucht. Da war auch der Rumäne, der nicht wusste, bei welcher Firma er angestellt ist. Die Aussagen der Fahrer über ihr Einkommen schwankte: von 1.000 bis 2.600 Euro. Deutlich wurde auch, dass zahlreiche Fahrer die Möglichkeit haben, nach Hause zu reisen; in dieser Zeit aber kein Gehalt erhalten - was sie schnell wieder auf die Straße zwingt.
Kompliziert wurde es erneut bei der Ansprache der Fahrer in ihrer Landessprache: Das Kennzeichen der Zugmaschine war aus Litauen, der Auflieger aus Tschechien und der Fahrer kam aus der Ukraine.
Für die beteiligten Akteur:innen ist nun klar, die Vernetzung mit anderen Initiativen - bundesweit - zu suchen, um konzertiert politisch zu agieren. Schließlich ist Gräfenhausen überall!