Wir begehen 50 Jahre Kirche und Arbeiterschaft
Vor 50 Jahren hat die Würzburger Synode den Beschluss „Kirche und Arbeiterschaft“ verabschiedet. Seit 1980 prägt dieser Schwerpunkt und der Einsatz für sozial benachteiligte Menschen das kirchliche Leben im Bistum Aachen. Daraus sind vielfältige kirchliche Orte und Bewegungen erwachsen: die kirchliche Arbeitslosenarbeit, die Betriebsseelsorge, die Mobbingberatung für Arbeiternehmer:innen, das Nell-Breuning-Haus sowie die Arbeit der Verbände CAJ und KAB mit ihren Beratungsstellen für Menschen, die von Arbeitsausbeutung oder Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Wir gestalten dieses Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionen. Den Auftakt bildet der 1. Mai. Am Tag der Arbeit startet die KAB in Aachen und Krefeld die Kampagne „faires Paket“, mit der sie auf die unfairen Arbeitsbedingungen aufmerksam macht, der viele Paketzusteller:innen ausgesetzt sind. „Häufig fehlen die tarifliche Entlohnung, geregelte Arbeitszeiten, Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen, Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall“ sagt Andris Gulbins, Vorsitzender der KAB der Diözese Aachen. „Die KAB setzt sich unter anderem dafür ein, den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Branche zu stärken und fordert, ausbeuterisch agierende Subunternehmen zu verbieten.“
Am 9. Mai findet im Nell-Breuning-Haus die Fachtagung „Endstation letzte Meile?“ statt. In der Aktionswoche faires Paket vom 12. – 17. Mai wird die KAB täglich mit Aktionsständen in 10 Orten des Bistums Aachen präsent sein.
Eine Stimme auch für ausländische Arbeitnehmer:innen
Mit verschiedenen Informations- und Unterstützungsangeboten kümmert sich die KAB auch um den Bereich der ausländischen 24-Stunden-Pflegekräfte in Privathaushalten sowie der ausländischen Fernfahrer:innen und Erntearbeiter:innen. Diese sind häufig besonders prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt und kennen oftmals ihre Rechte nicht. Zusammen mit den Gewerkschaften und weiteren kirchlichen Akteur:innen spricht die KAB in der Aktionswoche diese Menschen auf Rastplätzen in Aachen, Erntefeldern im Jülicher Land und Logistikzentren (Amazon) an und klärt sie über ihre Rechte auf.