Wie kann man Menschen helfen, die zu uns nach Deutschland gekommen sind, weil sie in ihrer Heimat verfolgt wurden und die nun in unserem Land Asyl beantragt haben? Neben der Beratung im Umgang mit den Behörden ist sicherlich wichtig, sich in der Sprache des neuen Landes verständigen zu können.
Beratung bietet der Nachbarschaftstreff seit vielen Jahren in Form regelmäßig stattfindender Hausbesuche bei den Flüchtlingen durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Einen ersten Sprachkurs gab es seit November 2013. Weitere Kurse folgten. Zurzeit gibt es vier Kurse, die von Menschen, aus Ägypten, Nigeria, Guinea, Syrien, Marokko, Georgien, Albanien, Indien und dem Iran besucht werden. Sie sind zwischen 19 und 45 Jahren alt. Die Teilnehmer lernen mit Engagement und großer Begeisterung. Erlernt wird die deutsche Sprache an lebensnahem Sitationen: sich vorstellen, einkaufen, nach dem Weg fragen, Wege beschreiben, beim Arzt, Körperteile, Verwandtschaften, Lebensmittel usw.
Neben dem Pauken der Sprache wird aber immer wieder auch praktisches Tun angeboten: gemeinsames Kochen deutscher oder heimatlicher Gerichte, Exkursionen z. B. zum CAP oder gemeinsames Frühstück.
Zwei Teilnehmer beherrschen die deutsche Sprache unterdessen so gut, dass sie in eine Maßnahme vermittelt werden konnten, in der sie innerhalb eines Jahres praktisch, fachtheoretisch und sprachlich auf eine Ausbildung vorbereitet werden.
Voraussetzung für diesen Kurs war, dass sie bereits über schriftliche und mündliche Deutschkenntnisse verfügten, hohe Motivation besitzen, zuverlässig sind und die Bereitschaft zeigten, sich in ein multikulturelles Team zu integrieren.
Drei Teilnehmer sind bereits in Arbeit. Von ihren Arbeitgebern wird ihnen die Teilnahme am Deutschkurs weiterhin ermöglicht, damit sie ihre Deutschkenntnisse noch verbessern können.
Neben dem Deutschunterricht werden weiter Hilfen angeboten. Einige Asylbwerber konnten mit gespendeten Fahrrädern versorgt werden. Die Freude war riesig. Natürlich musste der Umgang mit dem Fahrrad sowie seine Bestandteile im Kurs gelernt werden! Bei Pannen gilt: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt!
Ein Flüchtling aus Syrien entdeckte im Deutschkurs seine Liebe zum Musikmachen. Er erlernte das Gitarrespielen. Originalton: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht auf der Gitarre Lieder übe!“ Er ist einer derjenigen, die in eine berufsvorbereitende Maßnahme vermittelt werden konnten. Er macht unterdessen ein Praktikum bei einem Instrumentenbauer.
Zu den Bildern der Asylbewerber auf der Halde
Besuch der Halde am CAP. Bei der Gelegenheit werden auch die Namen einiger dort wachsender Bäume und Sträucher gelernt.
Zum Bild im Haus Setterich
Gemeinsames Frühstück im Haus Setterich