Keine Entfesselung am freien Sonntag

Diözesanrat schreibt Ministerpräsident Laschet

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Datum:
Do. 26. Okt. 2017

Entfesselung zu Lasten der Menschen

Der freie Sonntag: Wünsche der Wirtschaft nicht über alles stellen!

Aachener Diözesanrat der Katholiken schreibt offenen Brief an NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet

Die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen plant eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten, an Samstagen und auch auf den Sonntag hin. Für den Aachener Diözesanrat der Katholiken ist das ein warnendes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Politik die Wünsche der Wirtschaft über andere Dimensionen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens stellt.

Mit dem beschönigenden Motto „Belastendes zügig und konsequent beseitigen" bahne die schwarzgelbe Koalition ein „Entfesselungspaket I" an. Den dort in Kraft gesetzten Primat rein wirtschaftlicher Interessen lehnt der Aachener Diözesanrat kategorisch ab. Und hält den arbeitsfreien Sonntag und den Schutz des Sonntags als gesellschaftlichen Wert dagegen.

Der Mensch solle an diesem Tag unverfügbar sein. Der Sonntag unterbreche die Berufstätigkeiten mit den marktgeprägten Sachzwängen, der Fremdbestimmung und dem Zeit- und Arbeitsdruck. Er gebe Raum für Erholung, Freizeit, Muße, für kollektive Feiern, für Zusammenkünfte – und auch für das Ehrenamt. Das alles diene dem gesellschaftlichen Leben und der individuellen Gesundheit.

Der Sonntagsschutz werde auch durch die geplante Ausweitung der Ladenöffnungszeiten am Samstag gefährdet. „Wer am Samstag bis Mitternacht im Laden steht, hat den halben Sonntag schon verloren", heißt es in dem offenen Brief, den der Aachener Diözesanrat der Katholiken bei seiner Herbst-Vollversammlung verabschiedete.

Der Rat appelliert an den Ministerpräsidenten, das Paket zu überdenken und mit den Leidtragenden der Planung zu sprechen. Dies seien zum einen die lokalen, oft inhabergeführten Einzelhändler, die von großen Unternehmen und Filialketten an die Wand gedrängt würden. Zum anderen seien es die Beschäftigten im Handel, in der Mehrzahl Frauen, mit unzumutbaren Jobbedingungen.

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von Diözesanrat

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