KABuccino beim Fest ohne Grenzen

Viele Gespräche mit Betroffenen

KABuccino Fest (c) KAB
Datum:
Do. 14. Sept. 2017

Seit 2010 beteiligt sich der KAB Bezirksverband Mittlerer Niederrhein mit einem Stand beim Fest ohne Grenzen.

„Wir feiern mit dem Fest ohne Grenzen eine Gesellschaft weltweiter Solidarität, in der jeder Mensch willkommen ist und in Würde leben kann.“

In diesem Jahr waren wir zum Thema „Sie-Planen-Deine-Altersarmut“ dabei. Ich konnte Gäste des Festes zum Thema Rente befragen und diesen das KAB-Cappuccino-Rentenmodell vorstellen. Viele jüngere  Angesprochene aus der Arbeitswelt wussten nicht, dass die Renten von derzeit 47,7 % auf 42 % im Jahre 2030 sinken werden. Ältere berichteten von ihrer Lebenssituation. Folgende Aussagen und Forderungen wurden mir als Botschaft an die neu gewählte Bundesregierung auf den Kaffeebechern mitgegeben:

-          Seit mein Mann Rentner ist, müssen wir beide arbeiten.

-          Ich werde dieses Jahr nicht zur Wahl gehen. Die Politik ist ungerecht. Frauen in den neuen Bundesländern erhalten eine höhere Rente als Frauen im Westen. Das kommt daher, dass sie alle arbeiten mussten. Ich habe auch gearbeitet und Kinder erzogen und bekomme sehr viel weniger Rente.

-          Meine Rente sollte später zum Leben ausreichen. Ich möchte nicht als Bittsteller zum Amt gehen oder Flaschen sammeln müssen.

-          Ich freue mich, dass ich mit 65,5 Jahre in Rente gehen kann.

-          Meine Arbeit als Altenpflegerin macht mir Freude. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich diese Arbeit mit 67 oder gar mit 70 Jahren noch ausführen kann. Ich arbeite hart, und dafür möchte ich später eine Rente erhalten, die nicht nur zum Überleben reicht. Ich möchte auch noch konsumieren können, Kleidung, Reisen, ins Theater oder ins Kino gehen etc.

-          SGB II Empfänger sollten auch in die Rentenkassen einzahlen; hier ist Altersarmut vorprogrammiert.

-          Beamte sollen auch in die Rentenkassen einbezahlen, denn sie erhalten 72 % ihres Gehaltes

Dies ist ein Ausschnitt aus den vielfältigen Gesprächen, die ich mit den Betroffenen führen konnte. Junge und Ältere bestätigten, dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht.