„Heute schon 20 Kilo geschleppt?“

Im Gespräch mit Landstagsabgeordneten zum Thema „Faires Paket“

KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
Datum:
Fr. 6. Juni 2025

Unter dem Motto „Mach.mal.Pause.“ hat die KAB Aachen am 4. Juni die Landtagsabgeordneten vor dem Landtag in Düsseldorf auf einen Kaffee an unseren Infostand zum Thema „Faires Paket“ eingeladen. Dieses informelle Treffen mit den Politiker*innen aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP findet nun zum dritten Mal statt – und hat mittlerweile einen festen Platz im Kalender der Abgeordneten.

20 kg sind genug

Neben Kaffee, Tee und Donuts hatten wir KAB-Diözesanverbände aus NRW viele Informationen zum Arbeitsalltag der Paketbotinnen und Paketboten mitgebracht. Mit einer kleinen Ausstellung, Unterschriftenlisten und Infoflyern kamen wir vor dem Landtag mit den über 30 Politiker*innen über die prekäre Arbeitssituation der Paketbotinnen und Paketboten ins Gespräch. Es zeigte sich schnell: Dies ist ein Thema, das niemanden kalt lässt und über Fraktionsgrenzen hinweg verbindet! Wir ließen die Abgeordnete an einer Abstimm-Station schätzen, wie viele Kilo Paket ein Zusteller pro Tag schleppt. Die meisten Abgeordneten lagen dabei richtig und waren beeindruckt von der Zahl: Es sind bis zu zwei Tonnen.

Laut der Gewerkschaft ver.di tragen die Zusteller*innen bis zu 300 Pakete täglich, mit Gewichten bis 70 kg pro Paket. „Die Bestellungen von Tierfutter liegt hier ganz weit vorne“, sagt Andris Gulbins, Vorsitzender der KAB Aachen. Positiv bewertet er, dass die von der KAB geforderte Begrenzung der Traglasten auf 20 Kilogramm im Koalitionsvertrag stehe. „Das ist ein erster wichtiger Schritt zu fairen Arbeitsbedingungen, aber nicht die Lösung des Problems“, ergänzt er. Die Ursache, so Gulbins, bestehe in der Beauftragung von Subunternehmen, womit sich die großen Paketdienstleister ihrer Verantwortung entziehen. Auf dem Rücken der Zusteller*innen werden die Kosten für die "letzte Meile" gesenkt. Prekäre Arbeitsverhältnisse und Ausbeutung sind die Folge.

Zwei Stunden lang hatte der „Mach mal Pause“-Caféstand der KAB geöffnet und bot Raum für gute Gespräche. Viele betonten, wie wichtig auch für die Abgeordneten solcher Kontakt zu Verbänden ist, die sich für ein soziales Miteinander und eine starke Demokratie einsetzen. Mit einem fröhlichen „Bis zum nächsten Jahr“ verabschiedeten sich die Abgeordneten nach einem Gruppenfoto am späten Nachmittag.

KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen
KAB meets Landtag NRW (c) KAB Aachen