Immer weniger Menschen in Deutschland sind arbeitslos. Das sagen die Statistiken......
„Doch eine geringe Arbeitslosigkeit ist letztlich nur eine Frage der Wahrnehmung", sagte Weihbischof Dr. Johannes Bündgens beim Besuch der Erwerbslosenberatungsstelle der Städteregion Aachen am St.-Josefs-Platz 3 in Aachen im Vorfeld der Solidaritätskollekte für Arbeitslose im Bistum Aachen. „Denn die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist nicht gesunken und", so Bündgens weiter, „es gibt viel Arbeit, von der man kaum in Würde leben kann." Sich für die Betroffenen einzusetzen, sie zu fördern und sie zu unterstützen in zahlreichen Arbeitslosenprojekten und Einrichtungen, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Bistums Aachen.
Jährlich findet in der Diözese deswegen die Solidaritätskollekte statt. Die Menschen in den Gemeinden des Bistums Aachen sind aufgerufen, für die Arbeitslosenprojekte in den Regionen des Bistums zu spenden, damit Betroffene ohne Erwerbsarbeit qualifiziert und beraten werden können. Wie hoch der Bedarf ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen der Beratungsstelle, in Trägerschaft der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB): 1265 Beratungen gab es im vergangenen Jahr allein am St.-Josefs-Platz. Darunter vorwiegend finanzielle Notsituationen, oft resultierend aus falschen Bescheiden und Anträgen. Neben einer zunehmenden Zahl von Rentern sind es oft Frauen, die in der Beratungsstelle Rat und Hilfe suchen.
So wie Ute Knipprath. Die alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern blickte irgendwann nicht mehr durch im Antragsdschungel. Die selbstständige Umweltpädagogin musste eine Aufstockung zu ihren Einkünften beantragen, weil sie von dem, was sie verdiente, nicht leben konnte. „Hier in der Beratungsstelle habe ich nicht nur Unterstützung beim Ausfüllen der Formulare bekommen, sondern auch emotionale Hilfe und ich habe wieder Wertschätzung erfahren", erzählt Ute Knipprath. Helfen konnten Erika Lieber und Sabine Lampenscherf, die beiden Beraterinnen der Erwerbslosenberatungsstelle, auch einer anderen Betroffenen. Sie kam aus dem Kongo nach Deutschland, fand Hilfe bei Erika Lieber und sagt heute: „Jetzt kann ich wieder ein bisschen lachen."
Es sind Fälle wie diese, mit denen Lieber und Lampenscherf in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert werden – nicht nur am Standort in Aachen, sondern auch in Baesweiler-Setterich und Alsdorf, wo mobile Beratungen angeboten werden.
Um die Arbeit aller Beratungsstellen im Bistum zu sichern und auszubauen, findet am kommenden Wochenende, 9. und 10. Mai, wieder die Solidaritätskollekte mit dem Titel: „Weil Arbeit nicht vom Himmel fällt, ... sind wir gefragt!" statt. Die Erträge der Kollekte gehen ein in den Solidaritätsfonds, der sich außerdem aus sonstigen Spenden und Kirchensteuermitteln speist. 2014 erhielten über 40 Projekte im Bistum eine Förderung aus dem Solidaritätsfonds. Das Kollektenergebnis des vergangenen Jahres belief sich auf 51.000 Euro. Gespendet werden kann auf das Konto IBAN: 54370601930000105074, BIC: GENODED1PAX bei der Pax-Bank Aachen, Name des Kontos: Solidarität für Arbeit; als Verwendungszweck bitte Name und Anschrift eintragen, damit Spendenquittungen ausgestellt werden können.
Bei Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Heinz Backes, Bischöfliches Generalvikariat Aachen, Abteilung Pastoral in Lebensräumen, Tel. 0241/452-475, Mail:heinz.backes@bistum-aachen.de
Weitere Informationen: www.solidaritaetskollekte.de (iba/Na 052)
Von iba
Veröffentlicht am 05.05.2015