Der Jahreswechsel in Madagaskar

Beeindruckende Berichte unseres Partners

Neujahrsgruß (c) Express
Datum:
Mi. 4. Jan. 2017
Neujahrsgruß (c) Express

Es ist die Zeit zwischen den Jahren, die vielen Menschen Zeit schafft - auch uns und der Iray Aina aus Madagaskar. Zeit, um Berichte und Erfahrungen auszutauschen und Planungen fürs Jahr 2017 abzustimmen.

Der Rückblick unserer madagassischen Freunde aufs letzte Jahr war kein schöner: Beim Welthungerindex rutschte das Land auf die fünftletzte Stelle in der Welt, und beim Weltrisikobericht finden wir Madagaskar an erster Stelle; also als das Land, das am Anfälligsten für die Folgen des Klimawandels ist.

Zwei Briefe unserer Freund*innen thematisierten die zunehmende Landnahme Chinas zur Rohstoffgewinnung. Während sich zivilgesellschaftlich die Proteste der Menschen gegen Hunger und Ausbeutung mehren, häuft sich die Unterdrückung dieser Proteste durch Polizei und Militär. Anführer von Protesten werden in Haft genommen, gegen Verantwortliche aus den Behörden, die eine zivilgesellschaftliche Organisierung unterstützen, werden Disziplinarmaßnahmen - so von Iray Aina erfahren - eröffnet.

Und wenn's noch nicht genug wäre: die Korruption wird - so hat es Papst Franziskus mal gesagt - zur Pest für Madagaskar. Keine gute Grundlage für die Arbeit der Verantwortlichen, wenn immer mehr Menschen - so schrieb Pierrot - nicht mehr an ein gutes Leben und an die Visionen und Ideen von Iray Aina glauben.

Um so beeindruckender dann zu lesen, was Iray Aina im letzten Jahr an praktischer Arbeit gegen Hunger, Ausbeutung, Korruption und Fatalismus der Menschen getan hat. Und dies sind nur Beispiele:

  • In der Hauptstadt schließen sich genossenschaftliche Gruppen der Iray Aina zusammen, holen sich fachkundige Hilfe und planen die Gründung einer Kooperative zur Eigenvermarktung handwerklicher Produkte (auch ins Ausland)
  • In Fénérive-Ost ist Iray Aina einem Hilferuf von Fischern gefolgt. Kleinfischer beklagten dort die Groß- und Hochseefischerei der Chinesen und deren Folgen: die küstennahen Fischgründe sind leer. und so wurde im Jahr 2016 ein "kommunaler Pakt" erarbeitet. Dieser Pakt beinhaltet einige aufgestellten Regeln: Schonung in der Laichzeit / Nutzung von Fischnetzen, die Kleinfische schonen. Iray Aina vermittelt diesen Pakt mit den Kleinfischern gegenüber kommunalen Behörden und rät, diesen Pakt auch gerichtlich validieren zu lassen.
  • In der Region DIANA trägt die Bildungsarbeit von Iray Aina erste Früchte. Dort machen mittlerweile Initiativen aus 54 Dörfern dabei mit, gegenüber Zwischenhändlern geschlossen aufzutreten und gerechte Bezahlungen für ihre landwirtschaftlichen Produkte (Nelken und exotische Früchte) einzufordern.
  • Und wie's den Vanillebauern in der Region SAVA geht und wie Iray Aina hier hilft, das könnte ein weiteres Beispiel sein ....

Zum Hintergrund: Der Arbeitskreis Madagaskar der KAB der Diözese begleitet und unterstützt seit nunmehr 27 Jahren die christliche Arbeitnehmer-Bewegung, Iray Aina in Madagaskar. Gefördert wird die Partnerschaft aus Mitteln des Weltnotwerks der KAB Deutschlands.

Iray Aina ist eine Bewegung von Aktivisten, die sich in örtlichen Gruppen treffen und gemeinsam Projekte in ihren Lebensbezügen (Dorf, Stadtviertel, Betrieb und Arbeitsplatz, etc) entwickeln und umsetzen. Unter dem "Dach von Iray Aina" organisieren sich aktuell 150 genossenschaftliche Gruppen - zusätzlich bestehen zur Zeit 29 Projekte, die mit Mitteln aus einem Fond für Mikrokredite arbeiten. Wenn Sie mehr wissen möchten, dann schauen Sie doch auf die Hompage des AK-Madagaskar.

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