Der Black Friday ist kein Festtag – er ist ein Stresstag. Und zwar einer, dessen Risiken die Beschäftigten tragen, während die Gewinne einseitig abfließen.
„Du sollst einen notleidenden und armen Tagelöhner unter deinen Brüdern
oder unter den Fremden, die in deinem Land
innerhalb deiner Stadtbereiche wohnen, nicht ausbeuten.“ (Dtn 24,14)
Betrieben mit viel Energie und Kapitaleinsatz betrieben, ploppt zur Zeit in den Medien, der Radiowerbung, auf Plakatwänden und in den Werbeanzeigen unserer Tageszeitung eine marktwirtschaftliche Variante des guten Lebens auf.
BLACK FRIDAY !
adventus missi: Inszeniert von den Marketingbrigaden vieler Unternehmen und globaler Konzerne werden uns weltweit himmlische Kundenerlebnisse, Highlights, Deals und Colorful Weeks angekündigt. Der Countdown auf dem nichtadventlichen Kalendern der Handelskonzerne zählt die Tage bis zum Black Friday am 28. November. „Tick-tock, it’s discount o’clock“. Auf digitalen Plattformen heisst es bereits: Happy Black Friday!
Der Countdown läuft: Schnelle Same-Day-Lieferung und kostenloser Premiumversand
Es ist kein Geheimnis: Jeder Euro Umsatz an diesem Tag wird auf dem Rücken von Verkäufer:innen, Kassierer:innen, Lagerkräften, LKW-Fahrern in der europäischen Logistik und den Lieferfahrer:innen der letzten Meile erzielt. Und auch die Schöpfung hält an diesem Tag den Atem an!
Der sogenannte Black Friday ist für viele Handelsunternehmen ein Feuerwerk des Profits mit künstlich erzeugten Rabatten und einem brutalen Ausverkaufsspektakel – für die Beschäftigten jedoch ein Ausnahmezustand unter prekären Bedingungen. Während Marketingabteilungen Rekordumsätze und Wachstum feiern, werden diejenigen, die diesen Umsatz überhaupt erst möglich machen, an die Grenze der Belastbarkeit gedrängt. Für Beschäftigten sind es schwarze Tage!
Black Friday: Ein schwarzer Tag für die Arbeitsbedingungen in Handel und Spedition.
Darauf wollen wir* am Black Friday aufmerksam machen: Der Black Friday ist kein Festtag – er ist ein Stresstag. Und zwar einer, dessen Risiken die Beschäftigten tragen, während die Gewinne einseitig abfließen. Wer solche Aktionstage organisiert, hat auch die Pflicht, sie sozialverträglich und, mit echtem Respekt vor der Leistung der Menschen in Handel und Logistik, fair zu gestalten. Und wir sagen deutlich:
Der Black Friday bringt Arbeitsbedingungen ans Licht, die in vielen Branchen ganzjährig gelten!
Black Friday: Ein richtiger Tag für Proteste
Aktive aus dem „Projekt Transit“ werden am Black Friday Beschäftigten im Handel und mobilen Beschäftigten in der Logistikbranche ihre Solidarität zeigen, sozialverträgliche und tariflich gebundene Arbeitsbedingungen einfordern und auf Beratungsmöglichkeiten für die Beschäftigten hinweisen.
Aachen, im November 2025
*Das Projekt Transit ist ein Zusammenschluss verschiedener Akteure des pastoralen Schwerpunktes „Kirche und Arbeiterschaft“: KAB Diözese Aachen, Betriebsseelsorge im Bistum Aachen und die Katholikenräte in den Aachener Regionen.