Auf Nummer sicher gehen

KAB-Kleidersammlung ab 2016 über Abgabestellen statt Straßensammlung

49_KAB (c) Andrea Thomas
Datum:
Di. 1. Dez. 2015
Kleider sind ein begehrtes Gut. Das stellte auch die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bei ihrer jährlichen Straßensammlung in Herzogenrath, Alsdorf und Baesweiler fest. Am gleichen Samstag war ein kommerzieller Sammler unterwegs: eine gute Stunde vor der KAB.

Das sorgte nicht nur unter den ehrenamtlichen Helfern für Unmut, auch viele Bürger waren verärgert: „Das kann doch nicht sein, dass die dann einfach früher kommen und die Säcke, die gar nicht für sie bestimmt sind, mitnehmen.“ So oder so ähnlich waren die Reaktionen, die die KAB erreichten. „Leider doch“, sagt KAB-Bezirkssekretärin Agnes Schnieders. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz mache es möglich. Danach dürfen alle, die eine Sammlung bei der Städteregion angezeigt haben, sammeln. Feste Termine müssen sie nicht angeben, können sich also ganz einfach an eine gemeinnützige Sammlung wie die der KAB „anhängen“.

Viele verärgerte Spender nutzten daher in diesem Jahr die Möglichkeit, ihre Säcke direkt zu einer der am Sammeltag zusätzlich eingerichteten Abgabestellen zu bringen. So kamen trotz widriger Voraussetzungen 18 Tonnen Altkleider für gemeinnützige und soziale Zwecke zusammen. Dafür und für die Aufmerksamkeit der Leute bedankt die KAB sich herzlich. Ebenso wie bei den 150 Helfern, die vom Handzettel-Verteilen bis zum Einsammeln im Einsatz waren.

Ab kommendem Jahr: bringen statt abholen

Als Konsequenz wird die KAB Aachen-Land im kommenden Jahr ihr Sammelverfahren ändern, vom Abholen zum Bringen. Statt der Straßensammlung sollen am Aktionstag weitere Abgabestellen eingerichtet werden, zu denen die Bürger ihre Spenden bringen können. Ganzjährig können Kleiderspenden auch im KAB-Kleiderladen in Setterich, beim Teil- und Tauschring in der Alsdorfer Luisenpassage sowie im Gebrauchtwarenkaufhaus „Patchwork“ in Merkstein abgegeben werden. Dazu will die KAB die Zahl ihrer Kleidercontainer ausbauen. Kirchengemeinden, die auf ihren Grundstücken Platz dafür zur Verfügung stellen können, sind willkommen. Der Erlös der Sammlung ist für die soziale und gemeinnützige Arbeit der KAB bestimmt. Die Gruppen vor Ort haben entschieden, ihren Anteil von 731,31 Euro an das Nell-Breuning-Haus als „Sparstrumpf gegen soziale Kälte“ weiterzugeben.

Der Betrag fließt ins Silvesterseminar für benachteiligte Familien, das sich diesmal an einheimische Familien ebenso wie an Flüchtlingsfamilien richtet, die eine Auszeit von ihrer belastenden Situation brauchen. Sie sollen „warme und friedliche Tage“ miteinander verleben und sich über kreative Angebote und „viel Erleben, wo Worte fehlen“ kennenlernen, umschreibt es Ludwina Hupfauer, Fachbereichsleiterin Schulung. Die Spende der KAB hilft den Eigenanteil der Familien zu finanzieren, die ihn alleine nicht aufbringen könnten. Dazu läuft auch noch ein Hilfsprojekt über www.betterplace.org.