Beim Bezirkstag Aachen-Land am 1.4.2017 im Nell-Breuning-Haus, Herzogenrath stand das Thema Altersarmut im Mittelpunkt. Ralf Welter als Vorsitzender der KAB referierte zum Thema und machte u.a. deutlich, dass prekäre Beschäftigung, Leiharbeit, Niedriglohn, Langzeitarbeitslosigkeit auf Dauer in die Altersarmut führen. D.h. auch Menschen, die ihr Leben lang Vollzeit gearbeitet haben, werden unter diesen Bedingungen im Alter arm sein. Nach Prognosen der Deutschen Rentenversicherung wird die Zahl der armen Rentner bis zum Jahr 2040 auf 40% steigen – aktuell liegt die Quote bei 16%.
Zur Zeit sind in Deutschland 1,7 Millionen Rentner erwerbstätig. Der Mindestlohn von z. Zt. 8,84 EUR ist der direkte Weg in die Altersarmut – 11,50 EUR Stundenlohn sind nötig um eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu erreichen.
Ralf Welter machte deutlich, dass Deutschland nicht nur ein Gerechtigkeitsproblem hat sondern auch ein Verteilungsproblem. Die Steigerung der Löhne und Renten sind völlig von der Entwicklung der Wertschöpfung abgekoppelt.
Mit den vorgetragenen Fakten und den Erfahrungen der Delegierten des Bezirkstages ging es an die Gestaltung der Klagemauer zur Altersarmut.
Diese Klagemauer ist ein mögliches Aktionselement im Rahmen der KAB-Kampagne zur Bundestagswahl „Sie planen Deine Altersarmut“.
In einem weiteren Schritt wurden erste Ideen / Vorhaben der örtlichen Gruppen und der Bezirksleitung zur Kampagne „Sie planen Deine Altersarmut“ gesammelt und vorgestellt.
So wird u.a. von Juli bis Sept. ein großes Plakat an der Kirche in Kämpchen auf das Thema aufmerksam machen, KAB-Verantwortliche werden mit einer Briefkastenaktion auf das Rentenmodell der KAB aufmerksam machen. Die KAB hat das s.g. Cappuccino-Modell entwickelt, ein Vorschlag für ein solidarisches Alterssicherungssystem, das vor Armut schützt, indem es eine existenzsichernde Altersversorgung oberhalb der Grundsicherung bietet.