Immer mehr Menschen aus Bewegungen wie dem Arbeitskreis Madagaskar, aus Wissenschaft, Organisationen und Verbänden sowie einigen Regierungen haben verstanden, dass ein „Weiter-wie-bisher“ keine Option ist. Das hatte der Weltagrarbericht schon 2009 postuliert. Das hat auch der Arbeitskreis Madagaskar der KAB der Diözese Aachen bestätigt. Inzwischen ist die Botschaft angekommen.
Die negativen Auswirkungen der industriellen Land- und Viehwirtschaft sind seit Langem offensichtlich. Beispielhaft zu nennen sind Wasserknappheit, Artensterben, hohe Treibhausgasemissionen, Bodendegradation und Landraub. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Schäden gefährden die bäuerlichen Lebensgrundlagen und die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme an die bereits spürbaren Folgen der Klimakrise.
Das Geschäftsmodell der internationalen Pestizid- und Saatgutkonzerne basiert auf dem Konzept der Grünen Revolution, die Erträge durch massiven Einsatz von künstlichem Mineraldünger und Pestiziden zu steigern. Doch dieses System gerät immer stärker unter massiven Rechtfertigungsdruck - ebenso wie die industrielle Viehwirtschaft mit ihren gravierenden Folgen für das Klima.
Mit dem im Januar 2019 veröffentlichten Positionspapier "Agrarökologie stärken" fordern 59 zivilgesellschaftliche Organisationen dazu auf, Agrarökologie zum zentralen Ansatz für eine sozial-ökologische Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme zu machen und die Potenziale des Konzepts für die Armutsbekämpfung und die Anpassung an die Klimakrise zu nutzen.