In der politischen Bildung sind massive Kürzungen für das kommende Jahr vorgesehen. Das bleibt nicht ohne Protest: Bildungseinrichtungen und Bildungsverantwortliche beteiligen sich an der Aktion #politischebildungstärken und bekräftigen die Relevanz politischer Bildung für die Demokratie. Demokratie braucht Politische Bildung - gerade in heutigen Zeiten. Das ist auch die Meinung des Diözesanausschusses der KAB der Diözese Aachen e.V.
Dem wollen wir nicht widersprechen, was die Koalitionäre der Ampel im Jahr 2021 in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben. Dort heisst es tatsächlich:
„Politische Bildung und Demokratieförderung sind mehr gefordert denn je, denn auch in Deutschland steht die pluralistische, freiheitliche Demokratie unter Druck. Akteurinnen und Akteure der nachhaltigen Demokratieförderung, die auf Basis von Respekt, Toleranz, Würde und Menschenrechten arbeiten, werden auch in Zukunft mit öffentlichen Mitteln gefördert.“
Dies verstehen wir als Wortbruch der Ampel, hatte sie doch eine "bedarfsdeckende Ausstattung des Kinder- und Jugendplans und eine Stärkung von politischer Bildung und Demokratiebildung" zugesichert. Wir müssen feststellen
Damit fällt auch die finanzielle Unterstützung vieler gemeinnütziger Anbieter der gemeinwohlorientierten Weiterbildung weg. Schließlich – so heisst es beim Bundesausschuss für Politische Bildung – sind bei der Förderung von Veranstaltern von politischen Bildungsmaßnahmen gar Einsparungen von bis zu 25 Prozent der Mittel vorgesehen.
Bildung ist der Schlüssel, um Demokratie zu stärken. Bildung stärkt alle Akteurinnen und Akteure, die sich für Toleranz, Menschenrechte und Demokratie einsetzen. Eine gesicherte Förderung bildet dafür eine Voraussetzung. Bildung als öffentliches Gut bedarf dieser Förderung.
Politische Bildung ist zugleich das Gut, das Dialoge und Zugänge zu Menschen in verschiedensten Lebenslagen eröffnet, um in einer vielfältigen und breiten Offensive die unter Druck stehende pluralistische, freiheitliche Demokratie zu stärken.
Die geplanten Kürzungen gehen auch zu Lasten aller Kinder und Jugendlichen, die keine starke Lobby in Deutschland haben – dies wurde während der Pandemie deutlich.
Eine Politik, die Kinder und Jugendliche aus dem Blick verliert und Mitbestimmung und Beteiligung verhindert, darf sich nicht erschreckt zeigen, wenn diese am Ende keine demokratische Haltung (mehr) einnehmen.
Die Delegierten des Diözesanausschusses der KAB der Diözese richten sich mit folgenden Forderungen an die Bundesregierung.
Herzogenrath, den 30.09.2023