Bischof Heinrich Mussinghoff war über 20 Jahre der Oberhirte unseres Bistums. Er trat in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Klaus Hemmerle.
Als demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn nahm er die Zügel in die Hand und ging weiter in der Richtung, die unser Bistum über Jahrzehnte und dann vor ihm Klaus Hemmerle gegangen ist. Er tat dies aus innerer Überzeugung.
Wichtig war ihm die weitere Umsetzung des 2. Vatikanischen Konzils mit seiner Öffnung auf die Welt und das Zugehen auf die anderen christlichen Konfessionen und Religionsgemeinschaften. Von Herzen setzte er sich für die Schwachen und Ausgegrenzten ein und bewahrte unserem Bistum sein sozial-katholisches Profil. Es war ihm ein Anliegen, den pastoralen Schwerpunkt Kirche und Arbeiterschaft, den sein Vorgänger ausgerufen hatte, weiterzuführen.
Wissend um die Bedeutung auch der Verbände für eine lebendige und weltzugewandte Kirche mit sozialpolitischem Profil, unterstütze er über alle Jahre seiner Amtszeit unseren Verband und war ihm verbunden. Jedes Jahr ließ er es sich nicht nehmen, für unsere Friedenswallfahrt ein Grußwort zu schreiben.
Bei so manch einem Diözesantag war er unser Gast und ermutigte uns in unserem Engagement in der Arbeitswelt, in der Gesellschaft und in der Kirche.
Darüber hinaus interessierte es ich auch für unsere internationale Arbeit. So tauschte er sich z.B. mit der Delegation unserer Partner aus Madagaskar über deren Entwicklungsarbeit mit Hilfe von Kleinkrediten aus und erkundigte sich über den Stand dieser Partnerschaftsarbeit.
Bischof Heinrich war der Mensch für die leisen Töne! Treu und fleißig, sowie mit großem Beharrungsvermögen setzte er Akzente und verfolgte die Dinge, die ihm wichtig waren.
Wahrscheinlich werden wir erst mit etwas Abstand richtig ermesse können, wie groß diese Leistung des bescheidenen Arbeiters im Weinberg des Herrn hier im Bistum gewesen ist.
Für die Diözesanleitung
Ralf Linnartz