Besinnungswochenende der KAB St. Thomas Morus

Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…

Die Gruppe der Teilnehmenden (c) Alfred Kuhn
Die Gruppe der Teilnehmenden
Datum:
Mi. 23. Aug. 2017
Von:
Alfred Kuhn

18. bis 20.08.17 im Oswald-Nell-Breuning-Haus / Herzogenrath

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…“

Dieses Jesuswort (Matthäus 18,3) war der Leitgedanke bei der Planung dieses Wochenendes.

Wie wenden wir diesen Satz an? Eigentlich immer dann, wenn wir einem anderen klar machen möchten, dass er sich kindisch und nicht wie ein Erwachsener verhält. Doch da liegen wir in der Interpretation völlig falsch. Jesus geht es gar nicht um das Kind, um das Kindsein an sich, sondern um die Eigenschaften, die Kindsein ausmachen, um Neugier, um Vertrauen, um Unvoreingenommenheit … . Und genau diese Eigenschaften, so versucht es Jesus seinen Zuhörern klar zu machen, sind notwendig um in das Reich Gottes zu gelangen und am Reich Gottes mitzubauen.

Pfarrer Gerndt aus der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit referierte zu diesem Programmpunkt und zog geschickt die 18 Teilnehmer über deren Gedanken zur eigenen Kindheit in die Diskussion, die mit einer gemeinsamen Messe abschloss.

Immer wieder brachte die Gruppe auch bei den anderen Arbeitseinheiten des Seminars die eigene Kindheit ins Spiel. Zu Beginn stand die Definition „Spiel“, die Unterscheidung zwischen Wettbewerb und Spiel und die vielen unterschiedlichen Spielarten, die alle nach bestimmten Regeln aufgebaut sind. Gerne nahmen die Teilnehmer auch an einem abendlichen Gruppenspiel teil. Zitat: „So gelacht habe ich lange nicht mehr!“

Wie wird in anderen Ländern gespielt? Eine umfangreiche Palette von Spielen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten wurde vorgestellt. Die erwartete Entdeckung: Im Prinzip ähneln sich die Spiele der Welt. Die Unterschiede liegen an der Herkunft der Spieler, an den äußeren Umständen wie Gesellschaftsstand und am vorhandenen Spielmaterial. Je ärmer die Bevölkerung, umso einfacher ist das Spielmaterial und umso fantasiereicher sind die Spiele.

Diese Erkenntnis wiederholte sich auch dann beim Thema „Alte Spiele – Spiele früher“. Nach einem Streifzug durch die letzten Jahrhunderte schwelgten die Teilnehmer in Erinnerungen an ihre früheren Kinderspiele. Für alle gab es dann eine ausgiebige Kreativphase, in der die KABler selbst Spiele von früher herstellten und spielen konnten: Murmelkästchen, Trichterpuppen, Papierflieger, Knalltüten, Fadenspiele, Himmel und Hölle, …

Währen der Tage im Nell-Breuning-Haus fanden sich immer wieder Gelegenheiten, mit anderen zu spielen, sei es nun Karten- oder Gesellschaftsspiele. Als dann am Sonntagmittag das Seminar dem Ende entgegen ging, bildete sich spontan eine Gruppe, die nach Fortsetzung rief, mit dem Ergebnis: Zwei Teilnehmerinnen werden nun einmal im Monat alle Interessierten zu einem Spielnachmittag im Gemeindeheim einladen. Kartenspiele und Rummicup werden wohl die ersten Spielangebote sein.

Abgesehen davon, dass dieses Wochenendseminar für jeden Teilnehmer ein persönliches Erlebnis war, hat es die KAB-Gemeinschaft gestärkt und darüber hinaus eine Idee für die Zukunft geboren.