Weihnachtsgruß 2021 der LOC

Der Weg ist die Solidarität

(c) LOC Braga
Datum:
Fr. 24. Dez. 2021

Damit es dieses Weihnachten geben kann, müssen die Christen und alle Brüder und Schwestern die Werte der Solidarität und des Gemeinwohls leben.
Jenseits von Weihnachten mit Lichtern, Treffen, Geschenken und Partys gibt es ein anderes Weihnachten, das, an dem Gott geboren wird unter Menschen, die leiden, unter Menschen, die verzweifelt sind, weil sie keinen Ausweg aus ihren Problemen sehen wie zum Beispiel den Mangel an angemessenen Arbeitsplätzen, der Art der Arbeitsplätze, die Arbeitszeiten, die Gehälter, das Lohngefälle, die Pandemie. die Lebenshaltungskosten, die Migration, menschenwürdige Arbeitsplätze für junge Menschen, die Unsichtbaren in unserer Gesellschaft, digitale Plattformen und Algorithmen, die sich auf weitere Sektoren ausdehnen, die häufig nicht Tarifverträgen unterliegen, wo Menschen weniger als den Mindestlohn verdienen, ohne bezahlten Urlaub, das Recht auf Krankheitsurlaub oder sonstigem Sozialschutz haben, die bei der Arbeit größeren Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind.

Viele Arbeitnehmende haben eine Vollzeitstelle und verdienen trotzdem nicht genug, um Zugang zu lebensnotwendigen Gütern für sich und ihre Familien zu haben, um ein Leben in Würde führen zu können. Inmitten dieser Realitäten wählen viele den Weg der Migration.
Sie lassen alles hinter sich in der Hoffnung, den Frieden zu finden, den ihr Leben braucht.
Dabei stoßen Migranten oft auf Unverständnis, Gefühllosigkeit und Gleichgültigkeit oder Ablehnung, auf Menschen, die keine Hilfe anbieten.
Leben wir Weihnachten in seiner ganzen Bedeutung? Welcher Teil meines Weihnachtsfestes bleibt einer vorübergehenden Party, ein rein zeitliches Gefühl des großzügigen Gebens?

Und nach Weihnachten, was bleibt?
Dort, wo das Leid spürbar ist, wird Weihnachten gegenwärtig. Wo … weil es nichts gibt, findet weiterhin eine persönliche Begegnung statt, ohne dass man sich dem Schicksal überlässt?

Wo gibt es Raum für Aufrichtigkeit, wo jeder seine Schwächen akzeptiert und wo es
ein Wort der Hoffnung für diejenigen gibt, die vorankommen müssen; wo es eine Kirche gibt, die
die Menschen zusammenführt und niemanden auf der Strecke lässt?

Das christliche Weihnachtsfest erinnert uns in seiner heiligen Bedeutung an die grundlegende Geste des Willkommens, ohne die das Leben nicht menschlich wird und in absoluter Verlassenheit versinkt.
Solidarität ist ein Wort, das uns nicht immer gefällt.
Aber es ist ein Wort, das viel mehr ausdrückt als ein paar Gesten der Solidarität und Großzügigkeit.
Solidarität kämpft auch gegen die strukturellen Ursachen von Armut, Ungleichheit, Mangel an Arbeit, Land und Haus, die Verweigerung von Sozial- und Arbeitsrechten. Es geht darum, den zerstörerischen Auswirkungen des Imperiums des Geldes entgegenzutreten. (Papst Franziskus, Fratelli Tutti, 116)

Damit es dieses Weihnachten gibt, müssen die Christen und alle Brüder und Schwestern dafür kämpfen, dass es Weihnachten gibt.
Damit es dieses Weihnachten gibt, sollten sich Christen und alle Brüder und Schwestern für menschenwürdige Arbeit für alle einsetzen, die es jedem ermöglicht, mit seiner Arbeit und seiner Kreativität zum Wohlstand beizutragen.
Kreativität in der Schöpfungsarbeit und in der Unterstützung ihrer Lieben, denn das ist zentral für die menschliche Existenz.
Das große Problem ist die Arbeit. Sie soll jedem die Möglichkeit garantieren, die Samen, die Fähigkeiten, die Initiative und die Kraft, die Gott jedem von uns mitgegeben hat, zum Blühen zu bringen. Dies fördert das Wohl der Menschen.  Dies ist die beste Hilfe für die Armen, der beste Weg zu einer würdigen Existenz.

Inmitten unserer gespaltenen Menschheit, zwischen Gruppen und Nationen, zwischen Ideologien und Angst, ist das Neugeborene in der Krippe, der Prinz des Friedens.

Möge das Christuskind unsere Herzen verändern, dass es wieder Hoffnung gibt, die uns antreibt, ein Leben, das in Liebe wurzelt zu leben, damit es dieses Weihnachten wirklich Weihnachten wird.

LOC/MTC Portugal
im Dezember 2021

Übersetzung: Miriam Catulo