Wie Lebensmittel vernichtet werden

Der 6. Driescher Klimatag

Klimatag 2017 (c) KAB
Klimatag 2017
Datum:
So. 19. Nov. 2017
Von:
Andris Gulbins
Klimatag 2017 (c) KAB
Klimatag 2017

Der Tag hatte früh begonnen. Schließlich galt es an diesem Tag für den 6. Driescher Klimatag eine Verpflegung aus "geretteten" Lebensmitteln zusammenzustellen. Mit Hilfe der FreundInnen von Foodsharing kamen im Vorfeld der Veranstaltungen viele Lebensmittel zusammen, die die Gruppe in Aachen einsammelte.

Bei der Veranstaltung beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Ergebnissen des Weltagrarberichtes, der die globalen Zusammenhänge des weltweiten Hungers, den Umgang mit dem Gut Nahrung in einer kapitalistischen Marktordnung und die ökolögischen Folgen der industriellen Landwirtschaft beschreibt. Ausgangspunkt des Vortrages bildete ein Zitat von Papst Franziskus*.

Dass wir alle vor Ort als VerbraucherInnen viel, sehr viel gegen den alltäglichen Wahnsinn der Verschwendung von Lebensmitteln tun können, darauf hat die Aachener Initiative "Aachen containert" in einem tollen Vortrag die Teilnehmenden hingewiesen. Dafür unser großer Dank!

Beeindruckt waren alle Teilnehmenden von dem zum Schluss gezeigten Autorenfilm "Tomorrow - die Welt ist voller Lösungen". Noch am Abend nahm ein Teilnehmer die DVD mit, um den Film in seiner Gruppe zu zeigen. So sein Kommentar zum Film: "Der Film ist tief religiös".

In Vorbereitung ist eine Petition der Container-Bewegung an die neue Bundesregierung, um gesetzliche Vorgaben gegen das Vernichten bzw Wegwerfen von Lebensmitteln zu beschließen. Die Gruppe Driescher Hof wird an dieser Stelle über den Start der Petition informieren.

PS: Informationen zum Containern entnehmen Sie einem Bericht des Kölner Domradios.

PS: Und hier geht's zur Internetplattform überschüssiger Lebensmittel

*Zum Thema selbst schreibt Papst Franziskus (LS 50)

Doch „wenn es zutrifft, dass die ungleiche Verteilung der Bevölkerung und der verfügbaren Ressourcen die Entwicklung und den vertretbaren Umgang mit der Umwelt behindern, muss auch anerkannt werden, dass eine wachsende Bevölkerung mit einer umfassenden und solidarischen Entwicklung voll und ganz zu vereinbaren ist“.Die Schuld dem Bevölkerungszuwachs und nicht dem extremen und selektiven Konsumverhalten einiger anzulasten, ist eine Art, sich den Problemen nicht zu stellen. Es ist der Versuch, auf diese Weise das gegenwärtige Modell der Verteilung zu legitimieren, in dem eine Minderheit sich für berechtigt hält, in einem Verhältnis zu konsumieren, das unmöglich verallgemeinert werden könnte, denn der Planet wäre nicht einmal imstande, die Abfälle eines solchen Konsums zu fassen. Außerdem wissen wir, dass etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel verschwendet wird, und dass „Nahrung, die weggeworfen wird, gleichsam vom Tisch des Armen […] geraubt wird“.

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