69. KAB-Friedenswallfahrt zum Kreuz von Rott

Gemeinsam für den Frieden

Friedenswallfahrt Rott 2022 (c) Thomas Hohenschue
Datum:
Di. 6. Sep. 2022

Wie bereits 1997 begleitete das Aachener Friedenskreuz die Pilger:innen am 3. September 2022 auf dem Weg zum Friedenskreuz von Rott.

Achim Kück, geistlicher Leiter der KAB der Diözese Aachen, regte an: "Auf unserem Weg zum Friedenskreuz von Rott wollen wir drei Aspekte, die den Frieden bedrohen, hören und bedenken."

!. Station: Frieden durch Bewahrung der Schöpfung

Schon seit mehr als 40 Jahren sagen uns Wissenschaftler voraus, was heute eintritt. Der Klimawandel ist nicht vom Himmel gefallen. Die Berechnungen und Befürchtungen treten ein und wir können davor die Augen nicht mehr schließen.
Seit dem 28. Juli sind die Ressourcen, welche die Erde im Laufe eines Jahres regenerieren kann, für dieses Jahr aufgebraucht. Übermäßiger CO2 Ausstoß, Erderwärmung, Wassermangel und Wassermassen, die Pole schmelzen ab, in den Gebirgen verschwinden die Gletscher. Der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam und zerstört Lebensräume und löst Verdrängungsmechanismen aus. Wir zerstören unseren Planeten, die Lebensgrundlage aller Menschen. Im Kampf ums Überleben ist der Weltfrieden bedroht.
Immer noch sind die Schritte zu klein, der Einsicht folgt nicht die Tat!

2. Station: Frieden durch das Ende der Kriege

Der Krieg, der durch Putins Armee über die Ukraine hereingebrochen ist, macht uns sprachlos. Soviel Gewalt, enthemmt und gegen jedwede Menschlichkeit. Er führt uns vor Augen, wie unsicher die Welt, wie nah Not und Vertreibung ist. Einige von uns haben vielleicht noch den 2. Weltkrieg miterlebt, doch die meisten von uns sind Nachkriegskinder, wir haben es nicht für möglich gehalten, dass wir uns noch einmal mit nuklearer Bedrohung und aggressiven Drohgebärden eines Regimes auseinandersetzen müssen.
Es ist aber auch ein Trugschluss zu meinen, erst mit dem Krieg in der Ukraine sei die kriegerische Aggression nach Europa und in die Welt zurückgekommen. Er war uns nur nie so nahe wie heute!

3. Station: Frieden durch soziale Gerechtigkeit

Das gesellschaftliche Miteinander ist bedroht. Zu viele Menschen leben in prekären Verhältnissen. Arbeitsrecht wird gebrochen oder umgangen, das Kapital ist das Maß aller Dinge. Vom Lohn kann der Arbeiter / die Arbeiterin nicht mehr leben, geschweige denn eine ganze Familie ernähren. Hinzu kommen schlechte Arbeitsbedingungen wie Überstunden, unregelmäßige Arbeitszeiten, fehlende Mitwirkungsrechte und Betriebsräte, unklare Perspektiven und Aufstiegschancen. Bis zu 20 Millionen Menschen kann man zur Gruppe der prekär lebenden Menschen in unserem Land zurechnen.
Besonders betroffen sind Menschen, die vor allem aus den osteuropäischen Ländern zu uns kommen, als Wanderarbeiter:innen, als Pflege- und Betreungskräfte in privaten Haushalten, als LKW Fahrer und in Logistikzentren der großen online Betriebe.

Achim Kück betonte beim Friedensgottesdienst die Bedeutung des Friedenskreuzes von Rott und die des Aachener Friedenskreuzes, das dieses Jahr anlässlich des 75-jährigen Jubliäums im Bistum Aachen unterwegs ist: "Beide Kreuze sind in der Nachkriegszeit entstanden und dienen als Mahnmal und Zeichen für Frieden und Versöhnung, zwischen den Völkern, aber auch zwischen gesellschaftlichen Schichten und Mensch und Natur."

Bei Getränken, Erbsensuppe und Kuchen konnten sich die KAB-Pilger:innen anschließend im Schützenhaus von Rott stärken.

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